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Lieder aus Aussee

Aktualisiert: 19. Juli 2024

von Johann Kain. 1880


Ein sehr interessantes Liederbuch mit vielen Liedern und einem Wörterbuch Ausseerisch/Deutsch


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Kain, Johann [VerfasserIn]

Wien: Rosner, 1880. - 139 S.


Alphabetisch geordnete Erklärung volksthümlicher Ausdrücke in den vorliegenden Liedern und Deklamationen bezüglich der Aussprache sowohl, als auch des Sinnes der Wörter. A. Akrom. Der Same von den Buchenbäumen. Archkizln. Rothe Beeren von einem Gesträuch. Amoaribn. Heu zerstreuen. Aufgrazt. Aufgefordert. Ahnl. Großmutter. Aufgeit. Aufgibt. Ahr. Ein Schaf, weibliches Geschlecht. Amerin. Gelber Vogel. Aicherl. Eichhörnchen. Aufkasen. Auf der Alm die Milchwirthschaft zu Ende bringen. Abrausch. Das legte Effen auf der Alm. Alm. Alpen. Abis. Grasen oder Weiden. Angmaßt. Angebunden. Abframt. Das Obers von der Milch ableiten, scheiden. Außbaschn. Die Hände höhnend zusammenschlagen. Akorat. Genau. Aller. Eine Cisterne.

B. Birstknodn. Bieß ist die erste Milch nach dem Kalbwerfen einer Kuh. Bärndazn. Schwämme. Brendlerin. Sennerin. Beut'n. Borgen. Böbalöt. Ein Maron mit runden Knospen. Blindi Maus. Blinde Kuh, Kinderspiel. Buttla. Hausirer mit Schnittwaaren. Blabn. Blauen. Bruml. Undeutlich reden. Batzen. Ein kleiner Schlag auf die flache Hand. Babutschi. Schläge von einem bösen Weib. Birk. Ein Vogel. Blebern. Plaudern, Plauschen. Bseihen. Wenn die Kühe weniger Milch geben.

D Drull. Ein großes Stück oder Ballen. Daschnadern. Viel Schwätzen. Drausklaubt. Ausgesucht, vorenthalten. Dribeliren. Stark zureden und zudringlich reden.

E Ed. Zuwider, unliebsam. F. Filingsupn. Schwämme Supen. Farbausgebn. Kinderspiel. Falm. Semmelfarbig. Flux. Geschwind, schnell. Fledermaus. Ein Nachtvogel. Firflek. Schurz, Schürzel, Fürtuch. Furm. Schöne Form. Fartl. Das Geschirr, in welches die Sennerin alles einpackt zum Nachhausetragen. Feistlingknöpf. Sind ganz kleine Mehlnockerl, Mehlnockerl abgeschmalzen. Fudum. Ein Ringlspiel.

G Gspönt. Entwöhnen von der Mutterbrust. Greinsupn. Ein Verweis, Schimpf von dem bösen Weib. Gröckt. Gegeben. Gugubergu. Ein Kinderspiel. Gspöttig. Verleumderisch, beschimpfend. Gößl. Ortschaft am Grundelsee bei Aussee. Gschloß. Ruine Pflindsberg. Gjöda. Mit heißem Wasser abgegossenes Kithfutter. Geck. Man sagt zum Beispiel zu einem alten Mann: alter Geck. Gleckduch. In welchem die Sennerin das Futter oder Gras zur Sennerhütte trägt. Gseligt. Einwilligen. Ghaust. Ausgreinen, beschimpfen. Gschu. Geht'st weiter, geh' weiter. Griesbeil. Das Werkzeug für einen Holzknecht. Goraschi. Schneid, Tapferfeit, Furchtlosigkeit. Gigözt. Keine geläufige Rede führen können. Gebäu. Gebäude. Gnak. Der rückwärtige Theil des Halses. Gwanden. Kleiden, bekleiden. Gah. Geschwind. Grahn. Bekümmern.

H. Haderer. Ein Mensch, den alle seine Unternehmungen mißlingen. Hameln. Wieseln, in der Größe jungen Kaßen ähnlich. Hinten uma und vorn z'am. Eine Unterhaltung für Schulkinder. Handigi. Sehr bitter, geschmadlos, abgeneigt. Höhnt. Weint. Hörist. Herbst. Hollermandi. Gekochte Hollerbeersup’n. Hűehnlharn. Schulkinderspiel. Hadern von der Sennerin. Ein altes Stück Leinwand, mit welchem man Tisch ec. abwäscht. Hausn. Wirthschaften. Haar. Flache. Hutschi. Schläge. J. Juttn. Die übriggebliebene saure Milch von Schottenrühren.

K Kugerutz. Türkischer Weizen. Kappn. Fischgattung mit breitem Kopf. Küehrues. Eine schwarze Farbe. Kindlbalna. Ein Kinderspiel. Krois. Krebs. Küahdach. Kuhstall. Kralt. Kratzen, fratzt. Klampferl. Ein Fehler, Tadel, Verleumdung. K'roiz'n. Ein Werkzeug. L

Laibln. Schwankend, unsicher. Löz. Zuwider, unbeliebt. Lins. Linsen. Lahner. Ein Wirthshaus am Grundlsee bei Aussee. Lähn. Weich. Loig. Lüge. Löm. Löwen. Lokt. Rufen. Lost's. Hört. M. Mauerocher. Schwämme. Merzenwasser. Der Saft von den Ahornbäumen im März. Mockt. Zufleiß stillschweigen. Mongari. Mir iß alleseins, mir is einerlei. Mol. Almkrapfenform und Werfzeug. Mehlhund. Weiße Zunge, gewöhnlich bei Kindern. N. Nois. Neues. Nadern. Eine Schlange. P. Pfrüln. Kleine Fische. Pötschenhöh. Die Grenze zwischen Obersteier ind Oberösterreich. Pfaid. Hemd. Pfab. Pfau. Pantschi. Schwein. Pritschen. Schlechte Dirne. Plong. Neugierig. Pfandling. Krapfen.

R. Retling. Schwämme. Randigi. Hübsch, stolz, nett. Ranz'n. Der volle Bauch. Rahm. Obers. Nesanabl. Ganz nett und schön. Raunkerlan. Kleine Almkrapfen. Rain. Ein ganz kleiner Hügel. Rebelt. Einen Verweis geben, beschimpfen und ausgreinen und Lärmschlagen.

S Staude. Gesträuch. Schwitz. Schweiß. Schänden. Schimpfen, austadeln. Seicht. Leer. Schleinig. Schnell, geschwind. Stum. Zimmer. Stridln. Butter erzeugen. Schafil. Nachteule, Nachtvogel. Straun. Männliches Schaf. Steßa. Raubvogel. Schiek. Unhold. Süßn Schotten. Eine Art Topfen, Sechtenstadt. Im Freien die Feuerstätte. Scharmutern. Zum Düngeranstragen. Schekpetter. Mehrfarbig. T. Tranggin. Unholdes Weibshild. Talbatsch. Ein unbehilflicher, ungeschichter Mensch. Trachten. Kleidermoden. Truzig. Bos, aufgebracht, stolz. Trum. Ein Stück. Taperl. Ein ganz kleiner Schlag. Teicht. Ein kleiner Sre. V. Verroselt. Leichtgültig, herschenken. W. Wiff. Sehr schön und nett. Wams. Frisch. Wuzlhaubn. Eine Haube für ein Faschenkind. Wohl. Schafwolle. Wölfler. Billiger. Wolta. Hübsch schön.

Z Zraufn. Umeinanderwerfen. Zlab. Zuwider, unliebsam. Z'amgramt. Zusammenräumen. Zu Zu. Zurufen, komm' her.




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Kümt scho wieder d'Frühlingszeit, dira i ri di a i ri,

Wo sich a jeds Vögerl g’freut, dira i a i ri,

Lustig is das Voglgsang,

Mir wehrt die Zeit nie lang,

Wan auf der Alm der Schildhahn pfalzt

Und der Kühbue schnalzt.


Jodler.


Morgens wan da Tag anbricht, di a i ri di a i ri,

Herrlich ist das Sonnenlicht, di ra i a i ri,

Wan i auf d'Alm aufischau, glanzt das Morgenthau,

Als steht da in schönster Blieh,

Und gsund sand meini Küch.


Jodler.


Kans für mi was schöners gebn, di a i ri, di a i ri,

Wan die Küeh recht Mihli gebn, di a i a i ri,

Bald mues i an Butter riern

Und bald an Schotten siedn,

Auf der Alm ho i mei Freud,

Das is mei schönste Zeit.


Jodler.


Wan i von der Alm haimküm, di a i ri, di a i ri,

Is die Bäuerin a wohl z'friedn, di a i a i ri,

D'Bäuerin sagt geh eina Mann,

Schau just die großen Buttern an,

Jezt ham mir wieder viel Schmaus,

Mit der Sendrin is nit aus.


Jodler.


Da Baua sagt das kenn i scho, di a i ri, di a i ri,

Mit der Sendrin san ma an, di a i a i ri,

Sie bringt uns viel Buttern haim,

Und das almahl kain z'klain

Wans an Leutn a schön thuet,

So is mir no so guet.


Jodler.


Iri di a i ri u.s.w.






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