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Der Tanz zu Hallstatt.

Ein Gedicht von August Silberstein.


In Hallstatt ist Tanz

Beim Wirthe am See,

Es kommen in Glanz

Die Leute von Ferne und Näh'.


Wie dreht sich ein Paar

Gar selig zur Zeit;

Es hat am Altar

Der Bergmann sein Mädel gefreit!


Er jauchzet vor Luft

Und stampft mit dem Schuh,

Er drückt sie zur Brust

Und flüstert gar traulich ihr zu:


Sei herzlieb, hellauf!

Bist treu mir wie eh'?

Sie lispelt darauf:

Wenn untreu, läg gern ich im See!


Die Spielleut sind frisch,

Die Zither klingt hell,

Da tritt an den Tisch

Ein feiner, ein fremder Gesell.


Hellroth ist sein Latz,

Keck federt der Hut,

So stramm auf den Platz,

Das läßt dem Gesellen gar gut!


ree

“Herr Brautmann in Ehr',

Schön Bräutlein im Kranz,

Gebt freundlich Gewähr,

Gestattet den gastlichen Tanz!“


Der Brautmann stimmt zu,

Das Bräutelein nickt -

Es fliegen im Nu

Die Beiden im Tanze geschickt.


Sie drehen im Kreis

Mit steigender Hast,

Der Tänzerin wird heiß,

Der Tänzer gewährt nicht Rast.


Der Tänzer hell lacht

Und jauchzet gar lang,

Sein Blicken das macht

Der Tänzerin angst und so bang!


Er schwinget überaus

Und hebet zur Höh',

Dann ras't er hinaus,

In Lüften, zum Flur und zum See!


ree

Die Leute, die steh'n

Schreckstarrend zur Stund'-

Versinken sie seh'n

Die Beiden im wallenden Grund!



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