Der Tanz zu Hallstatt.
- Gerhard Zauner

- 11. Juli 2021
- 1 Min. Lesezeit
Ein Gedicht von August Silberstein.
In Hallstatt ist Tanz
Beim Wirthe am See,
Es kommen in Glanz
Die Leute von Ferne und Näh'.
Wie dreht sich ein Paar
Gar selig zur Zeit;
Es hat am Altar
Der Bergmann sein Mädel gefreit!
Er jauchzet vor Luft
Und stampft mit dem Schuh,
Er drückt sie zur Brust
Und flüstert gar traulich ihr zu:
Sei herzlieb, hellauf!
Bist treu mir wie eh'?
Sie lispelt darauf:
Wenn untreu, läg gern ich im See!
Die Spielleut sind frisch,
Die Zither klingt hell,
Da tritt an den Tisch
Ein feiner, ein fremder Gesell.
Hellroth ist sein Latz,
Keck federt der Hut,
So stramm auf den Platz,
Das läßt dem Gesellen gar gut!

“Herr Brautmann in Ehr',
Schön Bräutlein im Kranz,
Gebt freundlich Gewähr,
Gestattet den gastlichen Tanz!“
Der Brautmann stimmt zu,
Das Bräutelein nickt -
Es fliegen im Nu
Die Beiden im Tanze geschickt.
Sie drehen im Kreis
Mit steigender Hast,
Der Tänzerin wird heiß,
Der Tänzer gewährt nicht Rast.
Der Tänzer hell lacht
Und jauchzet gar lang,
Sein Blicken das macht
Der Tänzerin angst und so bang!
Er schwinget überaus
Und hebet zur Höh',
Dann ras't er hinaus,
In Lüften, zum Flur und zum See!

Die Leute, die steh'n
Schreckstarrend zur Stund'-
Versinken sie seh'n
Die Beiden im wallenden Grund!



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