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1941

Der Krieg wird spürbar.


Hallstätter waren auch bei der SS.

Die SS war das wichtigste Terror- und Unterdrückungsorgan im NS-Staat. Während des Zweiten Weltkriegs war sie mit ihren unterschiedlichen Gliederungen maßgeblich verantwortlich für beispiellose Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, insbesondere den Holocaust und den Porajmos (die „industriellen Massenmorde“ an den europäischen Juden sowie an den Sinti und Roma) sowie Verbrechen an der Zivilbevölkerung im Deutschen Reich und im besetzten Europa. Seit Kriegsende verboten, wurde sie in den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisation eingestuft. Aus Wikipedia.


Die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht".


Die Informationen zu den im Krieg Umgekommenen stammen aus dem OÖLA 260 - 1940-1945 I/A Amtsangelegenheiten.

Gefallene Helden, Kriegstote,

monatliche Meldungen der

Gemeinden 1944-1945,

Listen der Gefallenen 1940-1945


Leider sind diese Daten unvollständig.

Ein Beleg davon schaut so aus:



Die Informationen in kursiver Schrift stammen von der Seite des Volksbundes.





Goebbels bezeichnete das Medium des Films als „modernstes Beeinflussungsmittel“.

Ein Film über Wassersport im Salzkammergut.



Fritz Moser organisierte im Dezember 1917 Friedensversammlungen und war ab 1919 sozialdemokratischer Gemeindeausschuss und in der Rätebewegung sehr aktiv. Leider sind von seiner Hallstattchronik nur mehr die Jahre 1941 bis 1961 erhalten. Was aber noch erhalten ist, sind seine kämpferischen Texte aus den 20er Jahren, die er für Zeitungen schrieb.

Aus Fritz Mosers Chronik:

Ab 1. Jänner werden die Bezüge der Salinen und Forstpensionisten sowie deren Witwen um 30% erhöht und die Beträge auch rückwirkend und vom 1. Jänner am 4. Jänner ausbezahlt. Die Bezüge der Angestellten werden separat geregelt.

Das Jahr begann mit großer Kälte, sodass am 12. Jänner der untere See zugefroren war. In der Nacht von 31. Jänner auf 1. Februar fror auch ein großer Teil des oberen Sees zu, doch konnte der Verkehr aufrecht erhalten werden.




Rasende Schlittenfahrt zwischen Fels und Abgrund. 

Bruchteile von Sekunden entscheiden über Leben oder Tod des Holzarbeiters. 
Von Regierungsrat Dr. Friedrich Morton.
Hallstatt, 6.Jänner.

Rechts türmt sich eine Wand empor. Zur Linken liegt eine tief eingeschnittene Klamm. Ein Abgrund ist es, in dem zur Sommerszeit das Gletscherwasser tobt, wo die Sonnenstrahlen im Wasserstaub bunte Regenbogenfarben hervorzaubern, in dem jetzt riesige Eiszapfen wachsen und die Kette des Frostes klirrend rasselt. 
Zwischen Fels und Abgrund lauft der Zug­ weg. Hunderte von Schlitten müssen hier vorbei, um das Holz zu Tal zu bringen. Da gibt es kein Rasten, keinen Feiertag. Wenn die Schneebahn günstig ist, muß zum Zug ausgerückt werden! 
Sorgsam wird aufgeladen. Mit dem eisernen „Raitel" wird die den Schlitten umfassende Kette fest angezogen. Mit Hilfe von eisernen Keilen werden hinten mehrere schwere „Dralinge" (meterlange Stammstücke) angehängt. Die Fahrt kann beginnen. Zuerst ist das Gefälle gering. Dann aber ent­wickelt die „Leiten" eine Steile, die ungeübten Bergsteigern schon oft den Rest gab. In sausender Fahrt geht es bergab. Fichten und Lärchen Peitschen vorüber. Ein eisiger Luftzug lägt den Atem erstarren. Kurven kommen, Wellen in der Schneebahn heben den Schlitten empor. Das Simony-Denkmal huscht vorbei. Der Weg läuft aus. Das „Fardl" ist im Tal gelandet. 
Damit ist aber das Tagewerk nicht vorbei. Zwei-, dreimal muß der leere Schlitten samt dem schweren Eisenzug und dem Sapel (Beil) hinaufgezogen werden. Die vereiste Bahn kann nur mit Hilfe von Steigeisen bewältigt werden. Und wieder beginnt die tollkühne Fahrt, die schon für viele eine Todesfahrt wurde. Will der Schlitten aus der Bahn, dann kommt es auf Bruchteile von Sekunden an. Gelingt es dem Mann, im letzten Augenblick aus dem Schlitten herauszuspringen, so verschwindet der Schlitten krachend, splitternd und polternd zwischen den Bäumen des Steilhanges. Manchmal nimmt er aber den Fahrer mit, und dann kündet ein unbeholfenes Marterl vom Bergtod eines Älplers. 
Auch die Klamm neben der Schlittenbahn weiß viel zu erzählen. Manchmal nimmt sie Schwemmholz auf. Die dicken, meterlangen Stämme poltern über Fels und Block, verklemmen sich, werden wieder erfaßt, sausen beim Riesenwasserfall des Strub in die Abgrundtiefe, landen im sogenannten „Umadum", einem Felsenkessel, in dem sie vom kreisenden Wasser in tollem Wirbel herumgetrieben werden. Hier setzt nun schwerste Holzknechtarbeit ein. Bei Eiseskälte, umgeben von sprühendem, wehendem, pfauchendem Gischt, stehen die Männer auf schmaler, glitschiger Felsbank, haben das Beil an langer Stange in der Hand, stechen in die kreisenden Stämme, leiten sie hinaus in das Gerinne des talwärts ziehenden Baches. In wenigen Minuten sind sie durchkältet, bis auf die Haut durchnäßt. Ihre Arbeit aber dauert viele Stunden. Auch weiter draußen verklemmen sich die Dralinge, müssen über Blöcke verfolgt werden, bis sie endlich im „Holz­bogen" landen, der an der Mündung des Waldbaches in den See ansgespannt ist. 
Ein Städter würde sich nach dieser Arbeit höchstwahr­scheinlich erschöpft niederlegen. Diese Männer der Arbeit tun aber etwas ganz andres. Sie ziehen sich um, trinken aus einer riesigen Holzschüssel, wie sie schon ihre Ururvorfahren vor Jahrtausenden hatten, einen dampfenden Tee, nehmen den Eis­stock und ziehen, ohne Wintermantel, nur mit Wolleibchen und Rock bekleidet, hinaus zum Eisschießen. Stundenlang geben sie sich dann diesem Vergnügen hin. Ihr Gelächter, ihr Beifalls­geschrei, ihre derben Worte Hallen von Wand zu Wand. Die Sterne beginnen mit roten und blauen Lichtern zu funkeln, der Mond geht hinter den Bergen glutrot auf. Sie schießen noch immer. Die Bergwände beginnen zu glitzern, die Millionen und Milliarden von Rauhreifkristallen verwandeln das Tal in eine gleißende, wunderbare Schatzkammer. 
Und noch immer stehen die Männer dort, die kurz vorher schwerste Holzarbeit leisteten. 
Es sind die Söhne der Berge, die immer, im Frieden und im härtesten Krieg, ihren Mann stellen und ihre Pflicht zu erfüllen wissen.

Morton hat in seinen Texten die nationalsozialistische Ideologie von Heldentum und Aufopferung eingebracht.

Der Presseeinfluss auf die Masse ist der weitaus stärkste und eindringlichste, da er nicht vorübergehend sondern fortgesetzt zur Anwendung kommt“. Adolf Hitler

Lackner Ernst, Hilfsarbeiter, Pionier, geb. 13. 9. 1910 in Hallstatt, ledig.
Gestorben 28. Jänner 1941 in Krakau Schießplatz Wola Justowska, (Kriegsjustiz). 
Mutter: Theresia Lackner, Salinenarbeiterswitwe, wohnhaft Hallstatt, Oberer Weg 150.

Lackner Ernst starb in einer Schießhalle in Krakau, im Bezirk Wola. Das selbe Gebäude ist heute ein Museum für Fotografie. 
Ernst Lackner ist namentlich in der Kriegsgräberstätte Krakau / Krakow verzeichnet.

Aus dem Wehrmachts-Forum:
Im Gedenken an:
Lackner, Ernst
Pionier-Ersatz-Bataillon 80, Klosterneuburg
Nachname: Lackner
Vorname: Ernst
Dienstgrad: Pionier
Geburtsdatum: 13.09.1910
Geburtsort: Hallstatt
Todes-/Vermisstendatum: 28.01.1941
Todes-/Vermisstenort: Schießplatz Krakau-Wola-Justowka
Um 08:30 Vollstreckung des Todesurteil durch Erschiessen. Lt. Meldung des Gerichtes der 177. Infanterie-Division, Wien

Ernst Lackner ist namentlich auf der vom Volksbund hergerichteten Kriegsgräberstätte Krakau / Krakow verzeichnet. Weitere Informationen über seine Grablage erhalten Sie beim Referat Service.

Er wurde 30 Jahre alt.

Wieso wurde er hingerichtet? Fahnenflucht?



Holzbearbeitungskunst im Salzkammergut.
Die staatliche Berufsschule für Holzbearbeitung in Hallstatt wesentlich erweitert. >>>


Hans Bojanovsky und Sepp Höplinger waren Blutordensträger aus Hallstatt.

Höplinger und Bojanovsky bekamen den Blutsorden, weil sie als führende Hallstätter Nazis nach dem Juliputsch 1934 im Gefängnis waren.



Neue Blutordensträger im Gau Oberdonau.

>>> In seiner Ansprache an die Blutordensträger würdigte der Gauleiter die Bedeutung des Blutordens als die höchste Auszeichnung, die ein kämpferischer Nationalsozialist durch seine Tat und sein Opfer erhalten kann. Der Blutorden verpflichtet aber auch jeden Träger, dieser kämpferische und tatbereite Nationalsozialist zu bleiben. Nun, da das Kampfziel erreicht sei, könne jeder voll Stolz sagen, daß sein Einsatz in den Jahren des Verbotes zur Schaffung des Großdeutschen Reiches beigetragen habe und alle die, die mitgeholfen haben, dieses Reich zu errichten, werden auch Träger dieses Rei­ches sein. „Euer größter und schönster Vorsatz sei, als Blut­ordensträger Vorbild zu sein und Vorbild zu blei­ben!" Mit diesen Worten überreichte Gauleiter Eigruber jedem einzelnen, und zwar Anton Bur­ger, Kleinmünchen, Georg Fürst, Mundenham, Georg Haberl, Lochen. Josef Höplinger, Hallstatt, Johann Kubisch, Bad Aussee, Hubert Lidauer, Marchtrenk, Siegfried Moser, Gmunden, Karl Piwonka. Altmünster, Franz Sprin­ger, Gmunden, Friedrich Schiller, Pinsdorf. Matthias Schönleitner, Dorf an der Pram, und Franz Schwarzlmüller, Lambach, mit einem Händedruck Urkunde und Blutorden. >>>

15. Februar beginnt die Deportation Wiener Juden.


F. Moser:

Am 18. Februar starb in Linz Dr. Karl Wallner und wurde am 22. Februar in Hallstatt beerdigt. Wallner war 36 Jahre Arzt in Hallstatt, Ehrenbürger und ein in Hallstatt allseits beliebter und hochgeachteter Mann.


(Linzer) Tages-Post 22. Februar 1941
Todesanzeige von Dr. Wallner.







Fritz Moser:

Am 2. März starb Frau Cäzilia Fischer im 99 Lebensjahre. Sie war die älteste Bewohnerin Hallstatts.

Am 6. März bekommen wir die neue Brotkarte laut welcher eine gewisse Menge Kornbrot vorgeschrieben war.


Die älteste Einwohnerin von Hallstatt gestorben.
Im Alter von 99 Jahren starb am 7. April Frau Cäcilie Fischer, Bergarbeiterswitwe.

„Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volk im Reichsarbeitsdienst zu dienen.“

Im Reichsarbeitsdienst mussten junge Männer und später, kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges, auch junge Frauen (Arbeitsmaiden, Blitzmädl) Dienst tun.

Arbeitsmaiden auf Bretteln
Im Lager der Arbeitsmaiden in Gosau waren kürzlich aus sämtlichen Lagern von Ober- und Niederdonau die Führerinnen zu dem alljährlichen NAD.-Schilehrgang versammelt gewesen. In der Zeit von 14 Tagen konnten die Teilnehmerinnen ihre eigenen Kenntnisse verbessern, und. außerdem wurden sie mit der Unterrichtsmethode vertraut gemacht. Die Schneeschuhe sind für viele Lager in Ober- und Niederdonau unentbehrlich als Beförderungsmittel, das die Arbeitsmaiden zu ihren Außendienststellen bringt. Alle Lager, die in schneereichen Gegenden liegen, werden deshalb mit Schneeschuhen und allem, was dazu gehört, ausgestattet.Die ärztliche Betreuung des Lagers lag in den Händen einer NAD.-Ärztin. 
Im Lager Gosau werden am 2. April wiederum 48 Arbeitsmaiden eintreffen. «


F. Moser:

Am 17. März wurde der neuerbaute Trakt der Fachschule durch Gauleiter Eigruber eröffnet, anschließend fand im Gasthof des Ortsleiters Josef Höplingers eine Festtafel statt, zu welcher man unter anderem auch 42 St. Forellen brauchte welche zu diesem Zwecke in der Traun gefangen werden mussten.



Ludwig Kasper war ein Bildhauer aus der Fachschule der einen Göbbels-Preis bekam und sich trozdem nicht den Nazis angedient hat. 1933 lebte seine Frau und er in Berlin in der Ateliergemeinschaft Klosterstraße im künstlerischem Austausch mit als entartet diffamierten Künstler/innen wie Käthe Kollwitz usw.

Im ersten Kommentar dieses Standard-Artikels aus 2008 wird sein Leben und seine Einstellung beschrieben.



Wahre Kunst kommt aus dem Volkserleben.
Gauleiter, Reichsstatthalter Eigruber eröffnete den Erweiterungsbau der Berufsfachschule in Hallstattt.
Mit einer Ansprache, deren Grundton die Feststellung war, dass wahre Kunst aus dem Volkserleben kommt, eröffnete Gauleiter, Reichsstatthalter Eigruber den jetzt mitten im Existenzkampf des deutschen Volkes ausgeführten Erweiterungsbau der staatlichen Berufsfachschule Hallstatt.

Zur Eräffnungsfeier waren zahlreiche Festgäste Vertreter der Partei, der Behörden, des Schulwesens gekommen. Jm Festsaal des neuen Gebäudes standen die Schüler, sämtliche im Braunhemd der HJ, und ihr Führer meldete dem Gauleiter beim Betreten des Saales stramm die Zahl der Angetretenen, unter denen sich die Söhne von einfachen Landarbeitern, Bergbauern, Salinenarbeitern, Eisenbahnern aus dem ganzen Gau befinden. >>>


Solche Männer hat nur Deutschland. 
Vorbildliche Tat eines Hallstätter Bergmannes. 
Der Bergarbeiter Franz Steiner aus Hall­statt hat, wie wir erfahren, seine Auffassung von Kameradschaft und sein Einstehen für die Gemein­schaft in einer prachtvollen und beispielgebenden Art unter Beweis gestellt. Der Mann, der die ganze Woche seinem schweren Beruf nachgeht, verwendet seit zehn Monaten seine freien Sonntage dazu, um den Familien seiner eingerückten Arbeitskameraden beizustehen. In aller Stille und ohne davon ein Aufheben zu machen, schafft er nun 36 Sonntage und besorgt das Heizmaterial. Diese Arbeit stellt an ihn keine kleinen Anforde­rungen, und man wird daraus die Größe seines Einsatzes und das Edle in seinem Denken erkennen können. Franz Steiner ist ein Deutscher: seine Tat ist der Ausdruck des Zusammengehörigkeitsgefühls zu unserem Volk, das allein solche Männer in seinen Reihen hat.

Die Frohnleichnamsprozession am See wurde ab 1939 verboten.

In New York wurden Filme Österreichischer Frohnleichnamsprozessionen gezeigt.


Exilpresse österreichischer Flüchtlinge.

Vorführung historischer österreichischer Filme.
Vor längerer Zeit kamen einige sehr interessante oesterreichische Tonfilme nach New York, die nur in einem Exemplare existierten. 
Um diese wichtigen Dokumente zu erhalten, mussten Duplikatfilme hergestellt werden, die am 24. und 25. April 8.30 P.M. in der Galerie St. Etienne 46 West 57 Street zur Vorfuehrung gelangen. 
Der erste Film heisst "Frohnleichnamsfeiern in Oesterreich" und zeigt die Prozession in Wien,in Perchtoldsdorf, dann in Tirol und in Hallstatt. Der zweite Film bringt die "Salzburger Festspiele".
>>>   Der Film 


Salzburger Jugend auf dem Dachstein erfolgreich. 
Sonntag fand bei Hallstatt ein reichoffener Riesentorlauf der HJ statt, der am Gebiet Oberdonau ausgeschrieben worden war und an dem sich auch Wien, Niederdonau, Steiermark und Salzburg beteiligten. >>>


Von Ostpreussen nach Goisern
Jugend erlebt Großdeutschland

Ein Junge aus Ostpreußen erzählt be­geistert über seinen Aufenthalt im NSV.-Jugenderholungsheim „Gebirgsheim" in Goisern:
Die Freude war natürlich gewaltig, als wir erfuhren, daß wir in die Berge der Ostmark fah­ren dürfen. Nach Goisern, im Heimatgau des Führers, ins Salzkammergut, sollte es gehen. Jeder suchte seinen Atlas hervor, um diesen Ort zu finden.
Es soll 1500 Kilometer mit der Eisenbahn— von Nord nach Süd— durch Deutschlands Gau gehen.
Die Fahrt ging durch das ehemalige Polen, durch Oberschlesien, durch das Protektorat Böhmen und Mähren nach Wien.
Dann zeigte sich uns aber ein anderes Land­schaftsbild. Die ersten Berge der Ostmark tauchten auf. Wie staunten wir Jungen— wir aus der wei­ten Ebene— aus der Großstadt! Das waren die ersten richtigen Berge, die wir je gesehen.
Nach dieser Fahrt kam uns der Begriff Großdeutschland zum Bewußtsein. 
>>>


Mayr Johann, Bergarbeiter, (SS-Mann) SS-Schütze, geb. 26. 3. 1908 in Hallstatt, verheiratet.
Verunglückt am 22. April 1941 im nördlichen Norwegen, F. P. 10945 E.
Witwe: Franziska Mayr, ohne Beruf, Hallstatt, Lahnstraße 29, (mit unversorgter Mutter und zwei minderjährigen Kindern)

Er war bei der SS-Kampfgruppe Nord.
Johann Mayer ruht auf der Kriegsgräberstätte in Botn-Rognan. 

Im Porsangerfjord explodiert am 22. April der mit dt. Munitionsnachschub beladene norwegische Frachter Blenheim. Dabei sterben 138 deutsche Soldaten. Da war Johan Mayr dabei.
Auf der Webseite des Volksbundes steht Porsangerfjord als Ort des Todes. 

In diesem Forum ist die Liste der Toten vom Untergang der Blenheim verzeichnet. 

Er wurde 33 Jahre alt.

Frühling im Salzkammergut
Von Dr. Morton. >>>


F. Moser:

Am 25. Mai fand die letzte Generalversammlung des A.K. Vereines (Arbeiter Konsumverein), welcher schon im Vorjahre in Verbrauchergenossenschaft umbenannt werden musste, statt. Es gab nur den Rechenschaftsbericht und den Bericht über die Eingliederung in die D.A.F. (Deutsche Arbeits Front). Es gab keine Debatte und auch keine Abstimmung. Der Konsumverein welcher von seinen Mitgliedern in den 73 Jahren seines Bestandes mit Mühe, Fleiß und großen Opfern aufgebaut wurde, ist nun nicht mehr Eigentum der Mitglieder, sondern wurde mit Fundus instructus der Deutschen Arbeitsfront durch Gesetz übereignet. Die derzeitige Leitung bleibt vorläufig im Amt.


Ab 1. Juni erfolgte die Kürzung der Fleischration von 50 auf 40 dag pro Kopf und Woche. Die Lebensmittelknappheit macht sich bei uns schon sehr stark fühlbar.



Armbrustschießen. Der Stachelschützenverein in Hallstatt hielt während der Pfingftfeiertage ein Kameradschaftsschießen der Salzkammergut-Gemeinden ab, das gut besucht war. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Besuch des Gauleiters und Reichsstatthalters Eigruber, der sich auch am Schießen beteiligte.

Militärische Absperrungen auf dem Dachstein-Plateau.
Die Gebirgsartillerie-Schießschule führt vom 15. Mai bis Ende November d. J. an allen Tagen, außer Sonn- und Feiertagen, auf dem Dachstein-Übungsplatz, mit Ausnahme der Wege Dachstein-Südwandhütte - Huhnerscharte -  Gjaidsattel, gesperrt. Die Grenzen des Übungsplatzes sind: Von der Villa Hirschbrunn (Straße Hallstatt - Obertraun) - Rauher Kogel - Vorderer Hirlatz - Taubenkogel - Gjaidsteinsattel - rechts bei der Huhnerscharte vorrüber - Koppenkarstein - Landfriedstein - Miesberg - Hocheck - Bärenkogel - Pfalzkogel - Landfriedkogel - Punkt 1602 bis zur Traun. Der Übergang vom Guttenberghaus über die Austriascharte - Edelgries ist frei.

Sonnstein  - der Berg der Sonnenwende.
Das Salzkammergut, eine Hochburg der Sonnenverehrung - Urgermanische Zeichen
>>>
von Friedrich Morton


Am 22. Juni begann der Überfall auf die Sowietunion

F. Moser:

Am 20. Juni begann der Krieg mit Rußland


Vom 9. bis 13. Juli herrschte große Hitze. Wir hatten täglich 30°C im Schatten.

Jetzt bekommen wir endlich frische Erdäpfel und zwar pro Kopf 15 dag.

Auch das Bier wird knapp. Ab 1. Juli bekommen wir das sogenannte Einheitsbier. Es ist mindergrädig und kostet doch pro Liter 62 Pfennige. Das Vollgrädige kostet 76 Pfennig.

Auch das Rauchmaterial ist sehr knapp. Auch dürfen keine Bezugsscheine für Schuhe ausgegeben werden.

Zu ein Kilo Fleisch bekommt man 35% Zuwage.


Vom 9. bis 13. Juli herrschte große Hitze. Wir hatten täglich 30°C im Schatten.

Jetzt bekommen wir endlich frische Erdäpfel und zwar pro Kopf 15 dag.

Am 15. Juli stürzte der 19-jährige Erich Sommer aus Graz am Hallstättergletscher in eine Spalte und wurde nach drei Stunden tot geborgen.


Todessturz am Dachstein.
Bei einer Bergtour auf den Dachstein ist der 19 jährige Erich Sommer aus Graz-Eggenberg tödlich abgestürzt. Die Leiche des jungen Bergsteigers wurde geborgen und nach Hallstatt gebracht.


Aus der Hallstätter Schulchronik, aus dem OÖLandesarchiv.

4. Juli 1941

Schuljahrende und Entlassungsfeier.

Die Anzahl der Entlassungsschüler ist dieses Jahr außerordentlich hoch. Nämlich 28. Wenn man bedenkt, dass der Jahrgangdurchschnitt kaum 20 erreicht und mit der 4. Stufe regelmäßig eine Anzahl Kinder in Hauptschulen und Oberschulen übertritt, hat man es hier zweifellos mit einem sehr starken Jahrgang zu tun.

Die entlassenen Kinder wenden sich verschiedenen Berufen zu, der Landwirtschaft aber niemand - weder Eltern noch Kinder – daran dass Schulentlassene sich der Landwirtschaft zuwenden könnten, selbst die Kinder des einzigen Hallstätters, der ausschließlich Landwirt ist, (Pächter der Salzbergwirtschaft) protestieren sofort energisch gegen die Zumutung, sich nach Vollendung ihrer Volksschulzeit den Bauernstand zuzuwenden. Und der Vater gibt ihnen Recht, denn: „Viel schwere Arbeit und ein sehr geringer Ertrag!“, das ist das Los der Bauern, wenn er nicht gerade in einer sehr gesegneten Gegend – zum Beispiel im Innviertel – zuhause ist.

Bei der Entlassungsfeier ist der Ortsgruppenleiter als Gast anwesend, der Bürgermeister, der auch eingeladen war, hat sich entschuldigt. Die Feier, an der nur die 3. und 4. Klasse, nebst den Lehrpersonen, teilnahmen, war kurz, aber durchaus dem Anlass entsprechend.


Posch Rudolf, Verkäufer, SS-Rottenführer, geb. 4. 12. 1919 in Hallstatt, ledig.
Gefallen am 10. Juli 1941 in Opotschka, Rußland, SS-T.I.R. 1/11 Kompanie F.P.33501 D
Hinterbliebene: Paul und Theresia Posch, Lagerhalter, Hallstatt, Lahnstraße 23.

Opotschka wurde am 8. Juli 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sebesh  (Russland).
Bei den Umbettungsarbeiten in seinem ursprünglichen Grablageort konnte er nicht zweifelsfrei identifiziert werden, so dass er als "unbekannter Soldat"  bestattet worden ist.

Er wurde 21 Jahre alt.


Eine bekannte Hüttenwirtln gestorben. 
In Hall­statt wurde im Alter von 63 Jahren Frau Theres Seethaler zu Grabe getragen. Die Verstorbene war in alpinen Kreisen sehr bekannt und beliebt. Durch fünf Jahre bewirtschaftete sie mit ihrem Gat­ten den Admonter Reichenstein und durch 10 Jahre die Tiergartenhütte am Dachstein.



Vom Deutschen Jugendherbergswerk.
Das Deutsche Jugendherbergswerk bewirtschaftet über die Sommermonate die Jugendherbergen in Alt- Aussee und Hallstatt wieder vollständig. Ebenso wurde das evangelische Jugendheim in Gosau voll in Betrieb gesetzt. Jugendwanderer sowie Mitglieder des DJH. haben dortselbst Nächtigungs- und Verpflegungsgelegenheit.— Auf den Jugendschutzhütten: Gmundnerberg, Kranabethsattel, Hütteneckalm bei Goisern, Farrenaualm am Kasberg bei Grünau, Wiesberghaus am Dachstein bei Hallstatt, Hochkogelhütte im Toten Gebirge bei Ebensee, Kasberghütte am Steyerlinger Kasberg, Schobersteinhütte bei Trattenbach und Lichtenberghaus auf der Giselawarte bei Linz, ist ebenfalls vollständiger Wirtschaftsbetrieb eingerichtet und für alle Jugendwanderer Nächtigungs- u. Verpflegungs­möglichkeit vorhanden Erwachsene Durchgangs­wanderer werden ebenfalls nach Maßgabe der Möglichkeiten auf allen vorhandenen Schutzhütten Ver­pflegung und Nächtigung erhalten. Die DZH Hüttenverwaltung Gmunden.


F. Moser: Am 1. August bekommen wir Bezugscheine für Obst und Gemüse. Wir bekamen vom April bis Jetzt so gut wie keine Erdäpfel, keine Zwiebel, keinen Knoblauch und wenig Obst und Gemüse.


Eduard Kaiser, Kanzlist, Gefreiter, 19. November 1913 in Hallstatt, ledig.
An den Folgen einer schweren Verwundung am 24. August 1941, wo, derzeit unbekannt, F. P. 20250 D
Hinterbliebener: Franz Kaiser, Salinenbeamter in Pension, Hallstatt, Lahnstraße 68.

Er wurde 27 Jahre alt.

Johann Hemetsberger, Hilfsarbeiter, Gefreiter, 14. Februar 1917 in Hallstatt, ledig.
An den Folgen einer schweren Verwundung gestorben, am 27. August 1941, in Reikowtschina, F.P. 28.880 D
Hinterbliebener: Joh. Hemetsberger, Salinenarbeiter Hallstatt, Echerntalweg 14.

Er wurde 24 Jahre alt.

Willi Kefer war Kreispropagandaleiter von Goisern und Lehrer an der Hauptschule ebendort.
Oberdonauer erleben das „Sowjetparadies"
Hinreißendes Bekenntnis eines Landsers aus Goisern. — 

„Schlagt die Juden und Kommunisten tot!" ruft der russische Bauer.
Aufschlußreicher und wirksamer als alles andere sind die persönlichen Erlebnisse unserer Soldaten, denen bei jedem Schritt, den sie weiter in das „Paradies der Bauern und Arbeiter", das Väterchen Stalin in Sowjetrußland aufgerichtet hat, vordringen, die Augen ausgehen über das unvorstellbare Maß von Schmach und Erniedrigung, die das bolschewistische System der Menschheit seit Jahrzehnten antut.
Oft vermögen sie ihr Grauen und Entsetzen gar nicht in Worte zu fassen, so grauenhaft, für ein normales Hirn kaum zu ertragen sind die Zustände, die sie dort antreffen. Gerade unsere Soldaten aus Oberdonau und besonders solche, die aus ländlichen Gegenden kommen, schildern die beispiellosen Verhältnisse, unter denen der russische Bauer bei der roten Kolchosenwirtschaft dahinvegetiert und langsam Hungers stirbt.

Ein solch packender Brief des Parteigenossen Willi Kefer aus Goisern, der jetzt in Sowjetrußland seine Pflicht as Soldat tut. wird dem Ö.B. zur Verfügung gestellt. 
Er lautet: weiterlesen 


F. Moser:

Am 1. September wurde der Katholische Pfarrhof beschlagnahmt und die Gemeindeverwaltung dorthin verlegt.

Wir leiden unter einem riesigen Fremdenverkehr. Die Gastwirte bekommen für Fremdenverkehrszwecke Lebensmittel wie Eier, Teigwaren und dergleichen zugewiesen, was unter der einheimischen Bevölkerung, die sich durch den Fremdenverkehr geschädigt fühlt, große Unzufriedenheit erregt.



Pfarrer Pilz sympathisierte mit dem Natzionalsozialismus.

Aus einem Brief von Konrad Pilz an Ortsgruppenleiter Sepp Höplinger vom 17. 11. 1940.

Meine Verehrung gegen den Führer dürfte Ihnen bekannt sein, wenn nicht, dann kommen sie einmal Sonntag in die Kirche, dort können Sie es jeden Sonntag hören, auch das hat mir kein Bischof angeschafft!

Der ganze Brief aus dem OÖLA.



Aus der Hallstätter Schulchronik, aus dem OÖLA.

1. September 1941

Der bisherige kath. Pfarrer Konrad Pilz ist im Begriffe, vorzeitig in Pension zu gehen und nach Goisern, seiner Heimat, zu übersiedeln. Der bisherige Pfarrhof (kath), der Eigentum der Saline (Reich!) als bisherige Inhaberin des Patronats ist (Patronate sind seit 1938 aufgehoben), wurde der Partei bzw. der Gemeinde zur Benützung zugewiesen. Das ist der Grund. Die Sache hat viel Staub aufgewirbelt und wurde im Ort einigermaßen zu gegenpropagandistischen Zwecken ausgeschrotet. Von objektiven, vor allem aber vom antikonfessionalistischen Standpunkt liegt die Sache so:

Hallstatt und Obertraun zusammen (als Pfarrgemeinde der Katholiken wie der Evangelischen) hatte bisher 4, schreibe „vier“ Geistliche für eine Bevölkerung von rund 2000 Einwohner und 5 Pfarrhäuser, in Hallstatt 3: das nunmehr zum Gemeindeamt umgewandelte Katholische, ein Benefiziatenhaus (kath.) in der Lahn und den evangelischen Pfarrhof, in Obertraun das ev. Bethaus und das kath. Benefiziatenhaus. Davon ist nunmehr endlich einmal eines nützlicheren Zwecken zugeführt worden! Für den pensionierten Pfarrer wird kein Ersatz kommen, da der bisherige Benefiziat in der Lahn zugleich Pfarrer sein wird. Also ist auch nun ein Priester weniger! Für die Schule selbst ist es ganz gleichgiltig, wer den Religionsunterricht hat und ist nur zu hoffen, dass die deutsche Volksschule über kurz oder lang von der Belastung mit dem konfessionellen Religionsunterricht überhaupt befreit wird. Von Interesse ist die Sache mehr vom Standpunkte der Ortschronik aus, die ja wohl in der Schulchronik auch gestreift werden kann.

5. 9. 1941

Während bisher mit Ausnahme der beiden Kinder des Ortsgruppenleiters der NSDAP. sämtliche Kinder den konfessionellen Religionsunterricht besuchten, wurden dieses Jahr doch bereits 19 Kinder dafür nicht angemeldet. Ich habe allerdings die Buben der oberen Klassen in Verdacht, dass sie entweder ihre Väter nicht auf die Notwendigkeit der Anmeldung aufmerksam gemacht oder dass sie die Anmeldungszettel unterschlagen haben. Ich habe aber keine Veranlassung, der Sache nachzugehen. Vielleicht sind die Eltern auf diese Weise daran zu gewöhnen, dass ihre Kinder diesen „Freigegenstand“ nicht besuchen.



September 1941 trat im Deutschen Reich die von Reinhard Heydrich unterzeichnete „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ in Kraft – auf den Tag sechs Jahre nachdem mit den Nürnberger Gesetzen eine Trennung der Bevölkerung in jüdisch und nicht-jüdisch eingeführt worden war.

Franz Schmaranzer, Hilfsarbeiter, Soldat, geb. 26. September 1918, Hallstatt, ledig.
Gefallen: 4. September 1941, Rußland, F.P.Nr. 25168 E
Hinterbliebene: Josef Schmaranzer, Salinenarbeiter, Hallstatt, Aufsatzweg 95.

Franz Schmoranzer wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt. 
Auf der Webseite des Volksbundes steht Chatyna / Jarzewo - Russland, als Ort des Todes und wo sich sein Grab befindet. 

Aus Wikipedia:
Die nationale staatliche Gedenkstätte „Chatyn“ der Republik Belarus ist die zentrale Kriegsgedenkstätte von Belarus für alle Opfer der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Sie erinnert besonders an die über 600 „verbrannten Dörfer“, die mitsamt ihren Einwohnern im nationalsozialistischen Genozid und durch die NS-Politik der „verbrannten Erde“ in der Weißrussischen SSR seit Beginn des Zweiten Weltkriegs vernichtet wurden. Chatyn gehörte dazu; der Ort liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Minsk an der Straße nach Wizebsk im Rajon Lahojsk in der Minskaja Woblasz. 

Er wurde 22 Jahre alt.

Johann Kitzer, Salinenarbeiter, SS-Mann, 24. Juni 1911 in Bad Aussee, verehelicht, 5 Kinder.
Gefallen 11. September 1941, Rußland, F.P. Nr. 10945 B
Witwe: Bernhardine Kitzer, derzeit noch Hallstatt, Seelände 53.

Johann Kitzer ruht auf der vom Volksbund hergerichteten Kriegsgräberstätte in Petschenga. Todesort: Eismeerfront Lizabucht. 

Er wurde 30 Jahre alt.

Auf Schulungslagern wurde die NS Ideologie gelernt.
Von der HJ. 
Eine Sammlung für unsere Sol­daten führten DJ, und JM in Pabneukirchen durch, wobei sie 150 RM. aufbrachten. Voll Eifer sind sie nun daran, Feldpostpakete zu packen. Ange­hörige der Pabneukirchener JM, und DJ, nehmen in Hallstatt und in Kefermarkt an Schulungslagern teil.


Schlacht um Moskau

Fritz Moser:

Am 20. Oktober bekamen wir nach eintägigen Regen Hochwasser. Die Seestraße war ungangbar und die Straße nach Obertraun wurde durch Schottereinbruch beim finstern Graben beschädigt.

Am 26. Oktober hatten wir 20 cm Schnee, so dass wir bis 12. November mit dem Schlitten fahren konnten. Dann machte ein Südwind die Straßen wieder apper und trocken.



Lazarettbetreuung in den letzten Monaten. 
Auch in den letzten beiden Monaten war die Lazarettbetreuung in Wels wieder rege. Neben dem Kreisleiter statteten die NS.-Frauenschaft sowie Firmen und der Landrat Dr Ungar mit einem Teil seiner Gefolgschaft den verwundeten Soldaten Besuche ab und beteilten sie mit Obst, Wein, Back­waren, Zigaretten und sonstigen Gebrauchsgegen­ständen, die mit großem Dank entgegengenommen wurden. Das Welser Jodlertrio, Kinobesuche und KdF.-Veranstaltungen sowie ein Ausflug nach Hall­statt, an dem 140 Verwundete teilnahmen, sorgten für die erwünschte Abwechslung.


F. Moser:

Am 20. Oktober bekamen wir nach eintägigen Regen Hochwasser. Die Seestraße war ungangbar und die Straße nach Obertraun wurde durch Schottereinbruch beim finstern Graben beschädigt.

Am 26. Oktober hatten wir 20 cm Schnee, so dass wir bis 12. November mit dem Schlitten fahren konnten. Dann machte ein Südwind die Straßen wieder apper und trocken.



Gefallenenehrung am Arbeitsplatz. 
Dieser Tage wurden in den Solvaywerken Ebensee und in der Sudhütte Hallstatt schlichte Feiern veranstal­tet, die dem Gedenken der gefallenen Arbeitskame­raden galten. In den Gedenkansprachen wurde der Männer gedacht, die von ihrem Arbeitsplatz weg zu den Waffen eilten und nun in restlosem Einsatz ihr Leben für die Gemeinschaft gaben.


"Jeder Heustadel in Gosau ist dagegen ein Palast"
Wir erhielten von Leopold Gamsjäger in Gosau folgenden packenden Brief des Uffz. Gottfried Schmaranzer zur Verfügung gestellt, den wir mit Dank veröffentlichen.
Ostfront.
Meine Lieben!
Heute, an dem Tage, an dem die Offensive bei uns begann, bekam ich den lieben Heimatgruß von Euch. 
Über meine Schrift braucht Ihr Euch nicht wundern, ich schreibe beim Schein einer Kerze, im sorgsam verdunkelten Führerhaus eines LKW.Wir sind glücklich hier — ungefähr 300 Kilometer vor Moskau — gelandet. 
Heute früh nun ging es endlich mit frischem Mut und frohem Sinn weiter. Wohin und wie weit? So weit, bis den Feind endgültig der Teufel geholt hat. Wenn da einer von denen noch seine sieben Zwetschken gut heimbringt, der hat ein Mordsschwein. Das ist die allgemeine Meinung des Landsers.
Über die Verhältnisse hier herüben Euch auch ein nur einigermahen zutreffendes Bild zu geben, ist unmöglich! Da reicht der ganze Meldeblock und die Nacht nicht aus und dann hattet Ihr doch nur ein schütteres Bild von dem Elend, was Menschen hier er ertragen. ­So was kann man nur durch eigene Anschauung kennen lernen. Unser schlechtester Heustadel im Felde eines Bauern in Gosau ist ein Palast gegen diese Hütten hier, in denen die Kolchosenbauern (Bauern, deren Grund in Kollektivwirtschaften zusammengesetzt sind) leben. 
Kann man das Wörtchen arm steigern? Ja! Am ärmsten. Aber hier langt es noch nicht! Könnt Ihr Euch ungefähr vorstellen, wieviel Flöhe und Wanzen es auf der Welt gibt? Geht in eine Sovjetbude, dann kriegt Ihr einen Begriff. So was muß man sehen. Sonst glaubt man, der welcher das schreibt, ist nicht ganz richtig im Kopf. So ist das Land hier. So leben die Leute im Paradies.
Mir selbst geht es trotz all den Dingen gut. Ich habe meinen alten Humor. Wenn es aus wird, dann gibt's ja ein Wiedersehn. Vorerst aber gibt es was anderes zu tun, als an Urlaub zu denken. 
Bis dahin aber seid recht herzlich gegrüßt und freue mich auf ein Wiedersehen nach dem Sieg in der Heimat. 
Euer Gottfried.


Fritz Moser:

Am 23.24.25. Dezember starker Regen, dann Schnee und heftiger Nordwind.

Am 27. Dezember kam die Schoosslahn als Staublawine, richtete aber keinen nennenswerten Schaden an.

In der letzten Jahreswoche würde die Sammlung von Woll- und Wintersachen für die Wehrmacht durchgeführt. Das Ergebnis soll gut gewesen sein. Leider konnte ich bis jetzt kein Resultat erfahren. Auch mussten Ski und Skischuhe abgeliefert werden. Im November wurde beim Hubneranger für Zwecke der Fischzucht ein großer hölzerner Trog errichtet. Die Wasserfüllung erfolgte durch Motorspeisung.

Auch in diesem Jahr ging man daran am Salzberg soviel als nur möglich an Betriebskosten zu sparen. Hatte man schon in der Systemzeit 1934-38 im Leopold- und Kath. Theresia Stollen die meisten Kehren und zwei Verbindungswege zum Steinberg und hohen Wasserstollen aufgelassen, so geht man jetzt daran, auch noch die letzte Verbindung zwischen Kath. Theresia Stollen und Steinberg aufzulassen. Auf dieser Verbindung. Altenhhoferkehr, Scharzenschurf. Wildensteinerkehr, Riezingerschurf und Zierlerschurf im Fottingerstollen ist ein Süßwasservorkommen auf der Graf Friedrich von Seeaukehr, welches seit alter Zeit unbeeinflusst von jeder Witterung pro Stunde 2 hl liefert, also in einem Jahr 17472 hl. Was es bedeutet eine solche Wassermenge in das Salzlager einsickern zu lassen, weiß wohl jeder Fachmann. Dazu will man auch die Verbindung zwischen Steinberg und hohen Wasserstollen den Schrögschurf umfassen samt dem auf ihm befindlichen Wasserofen.

Das größte Verbrechen am Salzlager plant man durch die Auflassung des rechts- und linksseitigen Tagstollen. Diese beiden Stollen liefern zur Zeit der Schneeschmelze oder bei länger anhaltenden Regenperioden stündlich bis zu 300 hl Süßwasser. Die Nazifachmänner behaupten, dass diese Wässer auch ohne Ausleitung durch die Stollen zu Tage kommen müssen. Ich glaube nicht, dass es den Nazi möglich sein wird Wasser, das niemand mehr sehen und kontrollieren kann, dorthin zu dirigieren, wo sie es haben wollen. Es muss und wird doch ein großer Teil dieser Wässer im innern des Berges langsam aber sicher bis ins saure Gebirge durchsickern und dort durch wilde Auslaugungen sehr gefährlich werden.







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